aus dem Nähkästchen – der Versuch eines Buches

Heute kannst Du auf verschiedenen Kanälen Dokus über das Leben im Hotel sehen. Ein Blick hinter die Kulissen, und wie ein Rad ins Nächste greift. The Shelbourne in Dublin. Das Taj Mahal Palace in Mumbai, Hotel India. Auch über das Adlon und andere Hotels gab es schon Dokumentationen. TV Serien gab es ebenso wie zB Hotel Babylon. Doch all dies war nie der Grund, weshalb ich im Hotel gelandet bin. Ich kam dazu wie die Jungfrau zum Kind. Bin da reingerutscht und kam da nicht mehr raus. Aber eines war nach ein paar Tagen klar, ich werde irgendwann mal ein Buch schreiben: „Gäste – und was sonst noch stört“. Ein ungewöhnlicher Buchtitel? Fragen Sie doch mal einen Ihrer Bekannten oder Freunde. Da kommen noch ganz andere Buchtitel bei raus. Und wenn man bedenkt, dass ich eigentlich seit 1995 beinahe ununterbrochen in vorderster Front stehe, dann kann man sich vorstellen, dass der Buchtitel ganz sicher passt.

Nach der Schule habe ich Bäcker gelernt. Dann war ich Küchenhilfe, habe dann aber doch nur alleine in der Küche gestanden. Weils so Spaß machte, habe ich dann auch gleich Koch gelernt und hier und da gearbeitet. Irgendwann bezog ich eine Wohnung in einem neuen Apartmentkomplex in dessen Front ein 3*** Hotel stand. Mit dem Direktor bin ich recht schnell klar gekommen und irgendwann fragte er mich, ob ich nicht mal zur Aushilfe bei ihm arbeiten könnte. Front Office. Für jemand, der Hotels zwar durch Übernachtungen kannte, deren Ablauf aber völlig unbekannt war, eine Herausforderung. Natürlich sagte ich es ihm auch. Aber kein Problem, ich sollte ja nur die Schlüssel herausgeben, Weckrufe notieren und ausführen und im Allgemeinen nur dasitzen und nett ausschauen. Das Hotel wäre eh ausgebucht, alle Gäste eingecheckt und man könnte hierbei nichts falsch machen. Heute sagt man dazu ‚komm mal klar auf dein leben‘ und solche Sachen. Ich sagte einfach nur ja, denn es war leicht verdiente Kohle.

Ja? War es dass? Es war ein Formel1 Wochenende, die Gäste kamen aus Finnland, Schweden, Schottland, England und zwei drei Deutsche. Obwohl Sachse, konnte ich recht gut deutsch. Durch die Schule hätte ich mich auch auf Russisch unterhalten können. Sogar ein paar Brocken Schulfranzösisch hätte ich in die Waagschale werfen können. Aber Englisch? Klar, die einfachsten Dinge konnte ich auch. Aber beantworte mal Fragen von leicht angetrunkenen Menschen, die Deine Sprache nicht sprechen und ihre Sprache wohl auch nicht wirklich fehlerfrei können, so lange sie nicht den Turnschuh aus dem Mund nehmen würden. Katastrophe. Aber egal. Diese Nacht überstanden. Leicht verdiente Kohle? Nun ja. Und jetzt, nach über 20 Jahren, kann man sagen: „also wegen des Geldes mache ich diesen Job ganz sicher nicht.“. Wer in dieser Branche arbeitet versteht mich sehr gut.

Jetzt wohne ich schon seit 15 Jahren in Hamburg und arbeite immer noch im selben 4**** Hotel. Nur gibt es hier keine Formel1.

Doch nun etwas aus dem Nähkästchen …

Kapitel 1:   zierlich aggressiv

Kapitel 2:   das ewige Duell

Kapitel 3:   Kommunikationsprobleme

Kapitel 4:   Irrungen, Wirrungen

Kapitel 5:   alles aus! Liebe

Kapitel 6:   Eiskalt ... beim Denken zuschauen

Kapitel 7:   so Situationen

Kapitel 8:   was für eine Woche

Kapitel 9:   panische Angst

Kapitel 10:   Du riechst so gut

Kapitel11;   die wiederkehrende Phrase

Kapitel 12:  nous avons un bal masqué

 

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