Haopel Tel Aviv vs. Hapoel Be'er Sheva

Heimspiel, 9. Spieltag, Samstagnachmittag, Anstoß 17:00 Uhr. Zu Gast war der Tabellenzweite. Zu diesem Zeitpunkt war Hapoel Tel Aviv auf Platz 6. Dann also nix wie hin.

Der Samstag ließ sich etwas zäh an, da es ja gefühlt der Sonntag ist, da ja Freitag (Sabbat) alles zu ruhen beginnt. Also etwas länger schlafen, ausgiebig frühstücken, oder Mittag essen, es verschwimmt ein wenig. Und da ich wirklich gut in der Zeit war, wollte ich mal zu Fuß zum Bloomfield laufen statt mit dem Sherut oder Bus. In nur 45min hingelaufen. Erst mal ein Ticket gesichert, Tribüne. Dann noch fix was gefuttert und wieder hin zum Stadion. Einlass wie immer halt. Nur meine Sonnencreme wollten sie erst nicht zulassen. Aber ein Obermacker meinte nur, dass ich dennoch rein dürfe, ich wäre ja Tourist. Von mir aus .

Auf dem Stadiongelände verkaufte UH ihr Merch. Wollte mir ein Hoodie kaufen, war meine Größe nicht verfügbar. Weshalb bin ich auch so groß geraten? Aber nett wie die Leute nun mal sind, sollte ich nach dem Spiel noch mal vorbei kommen, da würde es wohl klappten. Ich nehme es vorweg: es klappte.

Platz gesucht und gefunden. UH sang sich hinterm Tor ein. Und Be’er Sheva war ebenso aktiv, da sie mit einer großen Anzahl Fans am Start waren. Die Städte liegen auch nicht so weit auseinander. Mehr so wie Hamburg und Osnabrück. Vielleicht etwas näher. Aber auch egal. Ein knappes Viertel vom Stadion also bei den Gästen. Und die Heimkurve und Tribünen füllten sich, je näher der Anpfiff kam. Warmmachen. Und als die Spieler von Be’er Sheva (ist wie in Cottbus bzw eben Osnabrück) zur Heimkurve wollten um in die Kabine zu kommen geschah recht interessantes. Klatschte ein Spieler von Be’er Sheva den Leuten UH TLV zu (auf dem Weg in die Kabine), bekam er Applaus. Tat es ein Spieler nicht, wurde er niedergepfiffen. Es gab nicht wenige generische Spieler, die UH Respekt zollten. Kann ich verstehen .

Stadion recht gut gefüllt. Mannschaften laufen ein. Spiel beginnt. Beide Fanszenen machen was sie sollten, nämlich ihr Team unterstützen. Daher war es nie leise und man hatte auch nie das Gefühl, dass es einschlafen würde. Auf beiden Seiten gängige Melodien. Mitmachquote oftmals beeindruckend. Und das Spiel ist halt wie es ist. Manchmal denke ich, es ist irgendwie eine Operettenliga. Vielleicht so wie Wrestling. Hin und her. Auf und ab. Und dennoch steht irgendwie der Sieger schon fest. Oder auch nicht . Ganz selten Abseits. Wenige Fouls, also die auch gepfiffen werden. Aber auch kein dem Ball nachjagen, wenn er verloren ging. Und immer der feste Wille, dass der Ball ins Tor getragen werden muss.

Es mag, von der Tribüne, sicher interessant aussehen, wenn man sieht wie sich die Vierer-Kette verschiebt, das Mittelfeld agiert und der Sturm sich bemüht. Aber letztendlich geht es ums Tore schießen. Und da kommt es nicht mehr so auf die Kunst an. Da schlägt man oftmals mit dem Kopf auf Vordermanns Sitz, so sehr werden Chancen vergeben. Hapoel TLV hätte schon weit vor der Pause mit 3 oder 4 Toren führen müssen. Taten sie aber nicht. Und doch führten sie. Durch einen richtigen Distanzschuss aus ca. 35m, fett in die Maschen gedroschen. Es geht also auch so. Nicht wenige waren überrascht.

Halbzeit. Wieder kein Bier. Geraucht wird auch nicht. Aber Eis und Sonnenblumenkerne usw.. Nun ja. Dann setzen sich zwei Deutsche hinter mich und checkten immer ihre Smartphones wegen Bundesliga. Kurzer Spruch, Ruhe im Karton. Und dann gab es auch gleich einen Freistoß für TLV und dieser wurde schön von der Strafraumgrenze direkt ins Tor gezirkelt. 2:0, yeah.58.min. So kann es weiter gehen. Denkst aber auch nur Du.

10min später der Anschlusstreffer und keine 6min später dann der Ausgleich. Die Fans von Be’er Sheva waren natürlich aus dem Häuschen. Bei TLV trauerte man den vergeben Chancen nach und sah sich plötzlich einem größeren Problem gegenüber. Nicht nur das nach gutem Spiel und 2:0 Führung selbige nun egalisiert wurde, musste dann auch noch für die letzten 10min der Keeper gewechselt werden.

So etwas kann eine Mannschaft schon mal komplett aus dem Konzept bringen. Und die Mannschaft, die 2:0 hinten lag, ausgeglichen hat, die hat natürlich plötzlich Höhe, zumal sie ja auch in der Tabelle weiter oben stehen und mit breiter Brust auftreten. Und dann war eigentlich Schluss. 90min um und auf der Anzeigetafel gab es noch ein Plus von 4min.

Plötzlich Elfmeter! Aber zum Glück für Hapoel Tel Aviv. Und in der 93.min wurde selbiger verwandelt und das Spiel somit gewonnen.

Jubel, Trubel, Heiterkeit. Das war ja mal ein Spiel. Wie beim Wrestling, wenn Du verstehst. Kurzer Jubel und dann leerte sich das Stadion. Ich zu UH hin, meinen Hoodie gekauft, noch etwas gequatscht und dann wieder heim. Kurzer Abstecher inne Kneipe. Und dann war der Abend auch schon gelaufen.

und hier ein paar Bilder.

Herr jens

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