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schweinehimmel
23.11.2016 18:39

so, aufregung hat sich gelegt. auf zu neuen taten. gesagt, getan. früh diesmal nicht von der natur geweckt worden. wobei, so ohne granufink dann wohl doch :-).

bin nach yokohama gefahren. dort gibt es ein paar dinge zu erkunden. so zum beispiel das shin-yokohama ramen museeum. shin = neu. man findet es an vielen orten, die vergrößert wurden. so eben auch shin-osaka usw.. man fährt halt ein paar stationen von yokohama nach shin-yokohama. und da ist es dann auch schon. es kostete mich 310 ¥ und schon war ich drin. und wieder war ich irgendwie mit einer anderen erwartung rangegangen. ich dachte, es gab auch prospekte auf deutsch und in anderen sprachen, daß dort mehr über die entstehung von ramen gezeigt wird. wo kommen sie her, wie werden sie hergestellt und allerhand anderer dinge. und ja, dies wurde auch abgehandelt, aber nicht so in dem rahmen, wie ich es mir gedacht hatte. aber vielleicht muß man über ein nationalgericht ja auch nicht viel zeigen und schreiben. keine ahnung. gefühlt war die eigentlich ausstellung dazu weniger als 1%.

es gab auch einen teil, da können leute mit den slot-car (ähnlich wie die carrerra bahnen) sich rennen liefern. und natürlich gab es auch merchandising rund um ramen, zubehör usw.. aber auch dies war gefühlt weniger als 1%. für den moment? ziemlich enttäuschend. da hätte ich auch im bett bleiben können.

doch dies sollte sich ändern. meine enttäuschung ist schlagartig gewichen. denn dann kam ich in einen raum, nein, falsch, es war kein raum. es war eher eine halle. man sah von oben den himmel in verschiedenen farben (tag, abend, morgen). und an den vier seiten waren häuserfassaden wie man es vom alten japan kennt. unten die ramen shops, oben die fenster, teilweise mit trocknender wäsche davor, dann die dächer. garniert mit werbung aus längst vergangenen tagen. das haute mich schon mal um. und auf der großen fläche vor den häusern war eine art piazza. saustark gemacht das ganze. und natürlich standen die leute vor den verschiedenen ramen shops um ihren hunger zu stillen. dies also war unten.

wenn man aber eben nicht nach unten auf die piazza gegangen ist, sondern oben die empore genutzt hat, dann ist man wie durch enge japanische gassen gegangen. links und rechts von einem die häuser. da waren auch ramen shops, aber auch bars usw.. alte telefonzellen, alte motorräder, ein alter coke automat, wie man es nur aus alten filmen kennt, wo man die coke an der seite raus nimmt. und er funktioniert immer noch. man konnte in die häuser reinsehen. da lief dann auch ein fernseher. boxen, in schwarz weiß und auch aus ganz alten tagen. absolut beeindruckend. dafür hat sich der ausflug ins ramen mueeum unbedingt gelohnt. alles war auf derbe alt und ranzig getrimmt. die aufzüge versteckten sich hinter diesen halben vorhängen, wie man es noch heute vor den japanischen läden hängen hat, dort sah man aber nur durch genaues hinsehen, daß es aufzüge waren. denn die türen waren auch auf alt getrimmt. also richtig klasse in die situation eingebunden. und so war es auch mit den toiletten. das sah echt aus, wie man sich eine dorfbahnshofstoilette ausdenkt, die seit jahren nicht gereinigt wurde. die tür mochte man gar nicht anfassen. aber kam man rein, wieder das moderne, wie man es liebengelernt hat. edle steine wurden verarbeitet. natürlich auch die modernen toiletten mit heizung und all den anderen funktionen. hammer.

natürlich gab es nicht nur ramen shops. auch eine bar im stile eines diners mit roten sitzgruppen, ganz aus leder. und dies war dann auch der einzige punkt, wo geraucht werden durfte. denn obwohl rauchen in japan nicht so verdammt wird wie zB in europa, hier liegt der zigarettenpreis unter 4 €uro pro schachtel. in deutschland, glaube ich, wohl jetzt bei 6 €uro. aber da ich nicht rauche, weiß ich es nicht wirklich. rauchen ist, wie gesagt, nicht so verdammt wie in deutschland. aber man darf es dennoch nicht überall. teilweise ist auch rauchen auf offener straße verboten. man nimmt hier mehr rücksicht auf die nichtraucher. aber dies nur nebenbei.

etwas essen. etwas rumlaufen. und da es wettermäßig nicht so berühmt war, dachte ich, ich ziehe eine brauereiführung vor. und die kirin brauerei ist eben auch in yokohama vertreten. und da ich es aus der asahi brauerei schon kannte, habe ich am tourist office in shin yokohama, gleich mal eine tour gebucht. denn wenn man nicht reserviert hat, dann ist dort kein platz mehr. obwohl es von morgens bis abends im 30min takt durch die brauerei geht, sind nur wenige plätze frei. spontan, so wie bei mir, eigentlich nie. aber ich bin ja auch aus beerland, daher ist immer ein plätzchen vorhanden. und ich nehme ja auch nicht viel platz weg.

angekommen, dort erst mal ein altes brauhaus gesehen. das gebäude der spring valley brewery. roter ziegelsteinbau. sehr schön anzusehen. dann aber nix wie rein in die brauerei, die zeit läuft ja davon. es gab keinen audio-guide, alles nur in japanisch. aber kein problem, wie bier gebraut wird weiß ich, und was ich sehen wollte, habe ich gesehen. eigentlich wie in den meisten brauerein auch. nur konnte man hier auch schon mal testen wie es schmeckt, bevor es gebraut wird. das korn konnte man essen. die malzig zuckrige maische trinken. ungewohnt. aber man konnte hierbei schon erahnen, wohin die reise geht.

dann gab es auch noch eine kleine vorführung, wie die einzelnen bestandteile zusammen geführt werden, wie sie gebraut werden. dies aber nicht einfach nur in einem video oder in realer vorführung. nein. hierzu wurde ein braukessel "weggesprengt", dass man reinsehen konnte. und es war eine art 3d show, wenn man es so beschreiben kann. nett gemacht. und weiterhin alles auf japanisch.

lustig hierbei, also bei der führung, war, daß zwei junge damen immer mehr in meine nähe kamen, aber auch 8 ältere herren, rentner. habe mir ja nix weiter dabei gedacht. einfach gelächelt und nett sein. ihr kennt mich. ihr wißt was ich meine.

dann aber ging es zur verkostung. endlich. auch hier hatte man 30min zeit drei verschiedene biere zu testen. dazu gabs knabbergebäck und noch die anleitung wie man sich zukampait :-). als ob ich dies nicht wüßte. ha. die acht älteren herren kamen zu mir, die zwei jungen damen ebenso. man trank, man redete, so weit es manchmal mein japanisch, ihr englisch und unser gemeinsames deutsch zuließen. man scherzte. einig war man sich, daß bier völkerverbindend sei, man unbedingt mehr trinken müßte und daß man einen dicken bauch bekommt, in japan und in deutschland. ja, wir sind alles keine hungerleider. nette runde.

noch ein bild am bahnhof. die einen fuhren zurück nach yokohama. ich nach otsuka. und in der bahn habe ich ein wenig vor mich hingedöst.

im riddle noch meine zwei kaffee getrunken und schon mal die wettervorhersage für donnerstag aufgetischt bekommen. siehe diese meldung: et voila. und tatsächlich, es schneit. aber es bleibt nicht liegen. zum einen ist es dann doch noch zu warm und zum anderen, es ist noch nicht zu kalt. wow, wieder ein paar mehr zeichen in die tasten gehauen und doch nur das selbe geschrieben :-D.

abends habe ich dann noch geschrieben, wenn mir heute noch eine haxe serviert wird, dann bin ich im schweinehimmel.

jens

und hier noch die bilder vom ramen museeum und der kirin brauerei

shake your body, baby
takeshi’s castle

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