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Ju
Tag 5, Mittwoch
19.07.2017 23:58

7 Uhr aufwachen, Medizin nehmen, wie jeden Tag. Doch diesmal gab es kein Vormittagsprogramm, so dass ich mich entschloss einfach weiterzuschlafen. Mein Zimmergenosse tat es mir gleich. Und so waren zum Frühstück auch nur 1/3 der Teilnehmer anwesend. JedeR vertrieb sich seine Zeit so gut er kann. Zum Beispiel mit dem Baden in der Soła.  Und noch andere Dinge. Ich selbst, nach Rasieren & Duschen, kam erst zum Mittagessen aus meinem Zimmer. Dann noch mal eine kleine Mittagsruhe.

Am Nachmittag gab es einen Workshop zum Thema der Auschwitz-Prozesse. Und wie schwer es war diesen überhaupt in Gang zu bringen. Aber auch wie schwer es war, dass Zeugen aussagen konnten. Zeitzeugen/Überlebende, welche zuerst in den gleichen Hotels untergebracht waren wie die Täter. Unfassbar? Natürlich. Aber so war die Zeit der Prozesse 1963. Und wie schwer es für die Überlebenden überhaupt gewesen sein muss, ihren Peinigern im Gericht gegenüberzutreten, das Erlebte noch einmal dem Gericht begreifbar zu machen, dies muss für diese Menschen extrem hart gewesen sein. Was das Aufarbeiten der Nazizeit, des Rassenwahn, der Vernichtung von Menschen, des Krieges usw. betrifft, da tat/tut sich das Volk der Täter schon recht schwer. Wer dies liest, wird mich schon verstehen.

Es gab noch einmal eine Feedback Runde. Wie jeden Tag eigentlich. Und zum Abendessen wurde diesmal lecker gegrillt. Und wie angenehm Grillen sein kann, wenn nicht die Alphatiere sich ums Feuer stellen und jeder alles besser weiß, zeigte der heutige Abend. Angenehm, schrieb ich schon, ruhig und ohne Hektik. Und dass es schmeckte, wie oft habe ich es jetzt schon geschrieben?, kannst Du mir glauben. Irgendwann konnte ich nichts mehr essen.

Später wurde das gerade reingemapfte wieder abtrainiert. Fußball, eine Art Flunkyball und Frisbee standen auf dem Programm, Nun ja, nicht von jedem wurde es genutzt. Ich hielt mich etwas ans Frisbee spielen, aber die Mücken, trotz Antibrumm, machten es mir echt schwer. Irgendwann zog ich mich zurück und genoss den Abend bei ein paar lecker Bier. Die Runde lichtete sich immer mehr und mehr. Und dann hieß es auch für mich ins Reich der Träume abzutauchen.

Herr Jens

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