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Ju
zwei alte Weiber
06.07.2017 22:53

Am Donnerstag bin ich dennoch, wie jeden Tag, nie später als 7:30 Uhr aufgestanden. Und ich habe frei. Ob ich doof bin? Du weißt es doch, also frag nicht erst.

Frühstücken (jeden Tag), was ich sonst nie mache, einkaufen, und dann ein kurzes Nickerchen. Mittags schon holte mich Alex ab und wir fuhren zu ihr nach Hause. Haus im grünen, am Elster-Saale-Kanal. Traumhaft. Dann ein Kaffee, raus mit dem Hund und auch noch ihre Mama getroffen. Sie hat zwar eine kleine Überraschung vorweggenommen, aber ich, ganz der Gentlemen, habe es natürlich überhört. Und dann sind wir wieder heim und plötzlich, und unerwartet :-D, kam dann auch Ina mit dazu. Und so saß ich dann mit zwei alten Weibern (das wollte ich schon immer mal schreiben) im Garten, trank Kaffee und wir quatschten auch hier Stunde um Stunde über unsere Jugend. 1981 bin ich in diese Klasse gekommen, als wir aus Gohlis weggezogen sind. Und seit dem kenne ich die beiden. 36 Jahre sind eine lange Zeit. Da blieb auch kein Auge trocken, als wir uns über uns, alte Klassenkameraden, Lehrer, die Schule und so weiter ausgelassen haben. Alex kramte alte Schulbilder hervor. Und immer wieder ging es: weißte noch? Oder, kannste dich daran noch erinnern? Manchmal fiel es mir leicht mich zu erinnern. Manche Sachen hatte ich einfach nicht mehr aufm Schirm. Doch so nach und nach, als wenn Du einen schlafenden Riesen weckst. Köstlich.

Ich sage es hier auch mit Freude: manche Menschen verändern sich nie. Und ich wäre schwer enttäuscht, würden sie es. Natürlich, man wird älter. Hier ein Fältchen, da ein graues Haar. Doch in den Wesenszügen weiterhin so, so wie ich sie in Erinnerung hatte. Auch kamen ein paar Schandtaten ans Tageslicht, welche wohl besser im Verborgenen geblieben wären. Aber hee, dies hat uns ausgezeichnet. Hat uns geprägt. Hat uns zu den fantastischen Menschen gemacht, die ihr heute kennt. In diesem Sinne, ein Klassentreffen im Miniformat. Immer wieder gerne.

Alex fuhr mich dann wieder heim. Noch zwei Bier, etwas gegessen und dann schlief ich mit einem Lächeln auf den Lippen ein.

Herr Jens

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