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Muhammad Ali vs. Larry Holmes
01.11.2023 14:23

02. Oktober 1980. In Las Vegas boxt Muhammad Ali gegen seinen ehemaligen Sparringspartner, Larry Holmes. Ein ungleicher Kampf, welcher Larry Holmes für sich entschied.

Warum schreibe ich es Dir hier auf? Meine Eltern waren auf Reisen, beruflich, und unsere Nachbarin sollte sich um mich kümmern. Ich war etwas über 12 Jahre alt, also schon fast ein Mann. Und eben jene Nachbarin wurde plötzlich krank. Ich blieb über Nacht alleine in der Wohnung und eine andere Hausbewohnerin sollte mich früh wecken und für die Schule fertig machen. Und wie nutzte Herr Jens die Gunst der Stunde? Ich schaute mir den Fight, damals schon in der ARD live übertragen, an. Hatte mir extra einen Wecker gestellt. Wurde wach, ab ins Wohnzimmer. Glotze an. Kampf beginnt. Herr Jens schläft ein. Ende.

So kam ich mir heute Nacht auch wieder vor. Ich hatte mir ein feines Sushi und lecker Bier gekauft, immer in der Annahme, das Pokalspiel beginnt spätestens Mitternacht. Und wie ich es schon gestern schrieb: "Ich will auch gar nicht jammern, doch, und da muss man auch mal ehrlich sein, von Jahr zu Jahr wird es schwieriger mit der Zeitverschiebung. Oder Jetlag, wie Du es nennen würdest.", hatte ich mich um zwei Stunden verrechnet. Dabei war ich schon so müde, dass ich am liebsten um 19 Uhr ins Bett gegangen wäre. Es wurde dann schon beinahe 8, als ich mich zu einem Nickerchen entschlossen hatte. So ungewöhnlich ist es gar nicht, dies kann ich in Hamburg ebenso.

Irgendwann wieder wach geworden, 2 Uhr lag noch in weiter Ferne. So dann etwas durchs Internet gesurft, Videos usw., eben die Zeit vertrieben.

Doch dann war es so weit. Irgendein Stream gesucht & gefunden. Einzelspiel FC Sankt Pauli vs. Schalke 04. Englische Tonspur. Dies gefiel mir, da wurde nicht zu viel über Kult und kultiges geschnackt. Und meine Vorbereitung kam zum Einsatz:

Schön gemütlich vorm Laptop, dazu leckeres und gesundes zum Reinschaufeln und ein paar Bier.

Spielbeginn. Kam es nur mir so vor, oder war Simon T. mehr auf dem Boden als auf den Füßen? Dass er dann doch früher vom Platz musste, nun ja. Doch da lagen wir schon mit 0:1 hinten. Das Tor für Schalke war, wie sage ich es jetzt recht harmlos?, vermeidbar. Ich weiß auch gar nicht, wie der Schalker da zum Kopfball kommen konnte. Gut, ein St. Pauli Spieler umringt von drei Schalkern, dann kommt der Ball und er ist machtlos und Kaminski trifft. Keine wirkliche Reaktion von unserem Keeper. Doch selbst wenn er sich gestreckt hätte und gehechtet wäre, er hätte das Tor nicht verhindern können. Ärgerlich war es dennoch.

In der ersten Halbzeit war es auch phasenweise sehr langatmig. Beinahe sah ich mich schon wieder ins Jahr 1980 versetzt. Sankt Pauli brachte nicht wirklich viel zustande. Ja, Ballbesitz war vorhanden, viel mehr als Schalke den Ball gehabt hätte. Doch nach Torschüssen, Tor(en) waren wir hinten. Kein Zugriff aufs Spiel. Mein Eindruck. Auch wenn der Schalker Keeper gut und reaktionsschnell gegen Zoller geklärt hatte, wäre es dennoch Abseits gewesen, oder?

Halbzeit.

Angenehmer als die Samstagabendlichen DSF Marktschreier, oder auch sky-hier-spielt-Kultverein-gegen-Kultverein, ist dann doch:

Einwechslungen zur Halbzeit. Und sie stechen, wie man so schön sagt. Das Spiel unsererseits wirkte belebt, zielstrebig und plötzlich auch gefährlicher. Durch den Schussversuch von Irvin J. dann die unfreiwillige Handabwehr und Elfmeter. Sicher durch Marcel H. verwandelt. Läuft.

Verkneifen konnte ich mir dies dann doch nicht:

Nun ja, mein Humor ist halt speziell.

Mein Bier hatte ich mir eingeteilt, so war dann auch noch zur Verlängerung was da. K.O. Spiele sind dann auch mit Glück verbunden, gerade wenn es zum Elfmeterschießen kommt. Wie es anders, also zwingend erfolgreich geht, zeigte Sankt Pauli auch beim Freistoß durch Marcel H.. Und wie konnte JoJo E. so frei zum Kopfball kommen und auch noch ins lange Eck einnetzen? Hammer.

Spiel gewonnen, eine Runde weiter. Und ich so?

Anders als 1980 bin ich nicht ein- oder habe es gar verschlafen. Ob ich mir jedoch am Freitag früh, 02:30 Uhr das Spiel in Elversberg ansehe? Wohl eher nicht. Diesmal aber wirklich.

Herr Jens

ankommen, sich einrichten ...
vornehmes Finger abspreizen

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