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Leckeres mit Stäbchen
06.11.2023 12:59

Des Öfteren habe ich ja erzählt, dass ich hungrig, mit einem größer werdenden Stein im Magen, durch die Gegend ziehe, nur damit ich das richtige Essen bekomme. Obwohl es überall kleine gute Restaurants gibt, kann ich mich oftmals nicht entscheiden. Völlig beknackt.

Ich wollte zum Lunch ins Onigiri Bongo. Du erinnerst Dich. Gehe also hin. Sonst stehen sie alle um das Haus herum, so lange sind die Wartezeiten. Da komme ich hin, sind sogar zwei Hocker, für die Wartenden, frei. Gleich mal platziert. Kommt jemand aus dem Bongo und verweist auf die gegenüberliegende Straßenseite. Denn diesmal standen sie nicht um das Haus herum, sondern über die Straße hinweg. Wartezeit so ca. 2 bis 3 Stunden. Uii uii uii, war ich überrascht. Und Gelächter allenthalben. Ich hatte zwar derbe Bock auf die frischen leckeren Onigiri, aber so lange auf den Lunch zu warten, dies war selbst mir zu viel. Ich zog davon.

Gar nicht weit davon entfernt, da ist so etwas wie eine Fressmeile, übertrieben ausgedrückt. Doch wer von dort hungrig weggeht, der hat dann echt ein Problem.

Sumibiyaki Himono Shokubo, ein Izakaya Restaurant. Echigoya Tokuemon. Kitaotsuka, 2 Chome-6-10 lautet die Adresse.

Warum ich mich hierfür entschieden habe? Ich sah nur durch das offene Fenster.

Fisch, Fleisch wird auf Holzkohle gegrillt. Dies sah schon mal ganz lecker aus. Ein toller, animierender Duft stieg mir in die Nase. Hier musste ich unbedingt essen. Die Speisekarte zeigte mehrere Lunch-Set-Menü an.

Oben rechts, Miso Suppe, Reis und eine gegrillte Makrele. Auf Japanisch Saba. Man wird gleich abkassiert und zu seinem Platz geführt. Man bekommt eine Art Mahjongg Stein mit einer Nummer darauf.

Ein eher schmales aber dafür in die Länge gezogenes Restaurant mit kleinen Nischen.

Nein, meine Geldbörse liegt nicht angeberisch auf dem Tisch. Dies ist mein Diabetiker-Medizin-Täschchen. Dazu gibt es auch kostenfrei Wasser, oder wer will, grünen Tee.

Mein Set-Menü kam an den Tisch und mein Herz hüpfte vor Freude. Jetzt muss es nur noch schmecken.

Von oben nach unten, links nach rechts: Gegrillte Makrele. Reis. Miso Suppe mit Wakame und Tofu. Ingwer. Das Weiße ist Daikon, welcher so fein gerieben wurde und luftig in Form gebracht, dass er gut als Ausgleich beim Essen fungierte.

Reis und Suppe, auch den Ingwer und Daikon kann man locker mit Stäbchen essen. Ein Fisch zerteilen ist dann schon etwas anderes. Doch mal ehrlich, als gelernter Koch sollte es kein Problem sein. War es dann ja auch nicht. Nichts, bis auf die Schwanzflosse, habe ich übrig gelassen. Es schmeckte so derbe lecker, oh man.

Jetzt sieh Dir mal die Makrele an. Saftig, beinahe noch glasig, das Fleisch. Beim Grillen wurde die Rückseite mit einer leckeren Sauce benetzt.

Ich schwärme noch immer davon.

Was also kostet mein Mittags-Set-Menü? 1200 ¥, was 7,46 € sind, zum jetzigen Zeitpunkt. Ehrlich, für diesen Preis ist es absolut unschlagbar. Da muss man zugreifen. Auch hatte ich ja schon öfter erwähnt, dass man in Japan kein Trinkgeld gibt. Anders gesagt, sie würden es auch gar nicht annehmen, da es beinahe schon eine Beleidigung wäre, wenn man welches geben wollte.

Solche Mittags-Set-Menüs gibt es auch in den Sterne-Restaurants. Auch darüber hatte ich schon mal berichtet.

Herr Jens

P.S. Keine Angst vorm Essen mit Stäbchen. Es ist leichter als Du denkst.

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