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Sonne, Fussball und Gockel
24.11.2021 22:02
Heute kam beinahe alles durcheinander. 09:17 Uhr sind wir erst zum Frühstück. Natürlich lag es an mir. Mein Zeitmanagement war mal wieder unmöglich. Doch ich sag Dir was: wenn Du erst mal so alt bist wie ich, dann dauert die Morgentoilette auch länger. Alleine für die Zahnreinigung. Erst die Zähne, dann die Künstlichen. Da wirst Du verrückt. Müsli mit Nüssen & Joghurt, Rühreier und Kuchen. Die Auswahl ist viel größer gewesen. Doch ich bin da nicht so scharf drauf. Ich esse, was mir schmeckt und halte mich auch daran. Wer jedoch die Abwechslung mag, im Hotel ist diese sehr groß, und satt wird man natürlich auch. Wie ich bei meinem Reisekollegen sehen konnte, war es auch immer lecker. Wieder aufs Zimmer, etwas TV, kleines Nickerchen, wieder in die Lounge zum Kaffee. Weil die Sonne schien, es trocken war, als ob uns anderes Wetter abgehalten hätte, sind wir mal für einen kleinen Spaziergang aus dem Hotel raus. Man muss nur schauen, dass man nicht allzu touristisch ausschaut, um Probleme zu bekommen.
Wenn ich da an Freitag/Samstag zurückdenke, da fuhr hier Auto um Auto, und da musste man unbedingt über die Ampelkreuzung gehen, was wir auch sonst immer taten, hätte man jetzt die Straße überqueren können, ohne nach links & rechts zu schauen. Die Straßenbahnen waren auch fast komplett leer. Traurig, aber wahr. Hier mal ein Blick auf den Westbahnhof, dann irgendeine Kreuzung und die Einkaufsmeile Mariahilfer Straße. Und letztere war mal so richtig leer. Klar, die Geschäfte sind geschlossen. Und die, die offen haben, die ziehen nun auch nicht die Massen an.
Es ist schon traurig. Auch weil wir auch ganz gerne noch etwas mehr an Kunst, Kultur und anderen Sehenswürdigkeiten gesehen hätte. Aber Lockdown ist Lockdown und die querdenkenden Arschlöcher haben es ja versaut. Fickt Euch! So sind wir also durch kleine Straßen und Gassen. Und ein bisschen erinnerte es mich an früher in Leipzig, mal von den ganzen Westautos abgesehen, welche zu Messezeiten in Leipzig herumfuhren. Die Fassaden sind, nun ja, nicht gerade schlecht, dies nicht, aber aufgehübscht sehe es schon anders aus. Interessant ist auch, was an so manchen Häusereingängen steht. Ich meine, Kinderarzt sollte doch reichen, oder? Aber nein, es muss schon Facharzt für Kinderheilkunde heißen. Doch dies ist in Österreich so eine Sache. Man legt Wert auf Titel. Du weißt schon, dieses "Küss die Hand, gnädige Frau", dieses "Grüß Gott, Herr Ministerialrat", "Habe die Ehre, Herr Hofrat", "Grüß Gott, Herr Kammersänger" usw, ect pp. Interessant, dass dann Frau Wagner auch mit dem Titel ihres Mannes angesprochen wird: "Habe die Ehre, Frau Kommerzienrat Wagner", "Grüß Gott Frau Oberzahnradbahn-Bahnrat Schnitzler".
An einer Hauswand gesehen. Einen schönen Spaziergang gemacht, doch es frischte auf. Und so sind wir langsam zurück zum Hotel. Ohne Stopp gleich in den Westbahnhof zu Billa plus. Getränke gekauft und schon mal das Abendessen klargemacht. Was ich damit meine? Durch den Lockdown ist die Essenauswahl zum Abend eingeschränkt. Und heute war uns irgendwie nach Gockel. Ein interessanter Laden scheint der Gockel zu sein. Jedoch Lieferdienst wollten wir nicht nutzen. Zum Hinlaufen war es dann doch mit ca. 50min angegeben, und vor Ort essen geht ja nicht, wäre es am Ende auch nur kalt gewesen. Schade, aber es ist nun mal so. Verlockend war auch, auch wenn es Knobi gar nicht kannte, der Wienerwald. Wer kennt nicht den früheren Slogan: "Heute bleibt die Küche kalt, wir gehen in den Wienerwald.". Jedoch, auch weil es eben bei uns in der Nähe ist, und der Billa plus eine gute Food Corner hat, habe ich gleich mal zwei ganze Hähnchen für den Abend bestellt. Der Billa hat ja bis 21 Uhr geöffnet, so haben wir für 20:30 Uhr alles klargemacht. Es hätte auch frische Haxe und anderes sein können, aber wir blieben beim Gockel. Doch zunächst mussten wir zurück zum Hotel. Und warum? Es stand das Nachholespiel des FCSP vs. SVS an. Knobi und ich, wir machten es uns in der Lounge bequem. Laptops, Bierchen, Fußball. Lief es am Anfang noch ganz gut, wurde es langsam schlechter. Nein, nicht das Spiel und wieder nein, auch nicht die Übertragungsqualität. Ein anderer Gast gesellte sich zu uns. Also ich will nicht sagen, dass es schlecht per se war, er war auch recht unterhaltsam. Aber aufs Spiel konnten wir uns nicht mehr richtig konzentrieren. Dies meinte ich. Die Zeit drehte sich und wir mussten schauen, dass wir noch in den Billa plus gehen konnten. Hunger hatten wir ja natürlich auch. Jeweils ein Gockel, dazu noch von der Salatbar etwas mitgenommen, war es ein leckeres und mal wieder völlig ausreichendes Mahl. Dabei wollte ich Knobi noch zum Teilen einer Haxe überreden. Meine Augen wären wieder größer als mein Magen gewesen. Der Abend verlief in geregelten Bahnen. Essen, trinken, lesen, TV und mal wieder sehr gut schlafen. Und morgen soll es schon wieder zurückgehen? Herr Jens |
