13
Ma
Walk on the Wild Side ...
13.05.2021 07:34

"do doo do doo do doo do doo ..., hey babe, take a walk on the wild side.", oder wie es Lou Reed selbst singt. Aber wie so oft, Musik und Realität stimmt nicht oft überein. Denn ich war Punk. Oder siehst Du etwa keinen Iro auf meinem Kopf? Punk is not dead! Punk trägt heute Hosenträger :-D.

Ach ja, bei fast allen Bildern kann Du draufklicken, dann werden sie etwas größer und vielleicht besser anzusehen.

Und wenn Du Dich jetzt wunderst: 'hee, die bildqualität ist ja übel.', dann sei Dir gesagt, es war 1997, siehe auch "The Boys of Summer". Und welches Equipment hatte ich? Check it out:

Du siehst hier eine Pocketkamera. Da kannst Du Dir sicher vorstellen, wie weit man da knipsen konnte und welche Qualität da zustande kam. Okay, heute sind meine Bilder sicher auch nicht viel besser, aber die Kameras sind es. Und nachdem man die Bilder erhalten hatte, an eine Speicherkarte usw war nicht zu denken, konnte man höchstens noch die Bilder einscannen und auf Diskette speichern.

Ich habe auch noch Disketten von HongKong und anderen Orten.

Dies nur mal vorausschickend, was damals, weil auch wenig Geld vorhanden, möglich war, oder auch nicht :-D.

Lahmer Anfang? Es wird wohl nicht besser.

1997 war vieles noch anders. Ich hatte Geld, die Einreisebestimmungen für die USA waren easy und planlos wie ich war (teils wohl auch noch bin), einfach ein Ticket gekauft, Rückflug offen, und bin von Frankfurt über Island nach NY City. IcelandAir machts möglich. Heute landet ja fast jedes Flugzeug in Newark, NJ. Doch Icelandair startet und landet am JFK Airport New York. Hätte ich damals schon bei der Ankuft gewusst, dass man mit der Ubahn/Hochbahn von JFK nach Downtown kommt, ich hätte mir das Taxi sparen können. Aber so teuer wars dann auch nicht, da ich mit zwei Schweizern ein Taxi geteilt und sie mich fürn 10er sogar bis direkt zu meiner Unterkunft mitgenommen und davor abgesetzt haben. Preiswerte Tour und nette Leute.

Und wo wohnte ich die erste Zeit? Jugendherberge in der Amsterdam Avenue/103. Straße. Und hier noch mal auf deutsch. Da kannst Du etwas stöbern und sehen wo es genau ist. Heute ist es dort wohl alles etwas aufgehübscht, oder wie wir sagen würden: Gentrifiziert. Mir sagte man damals, ich sollte nicht höher als 110. Straße gehen, da wäre es noch gefährlicher als sonst in NY. Also, entweder hatte ich Glück, oder war zu blauäugig (was ich ja auch bin) oder es wie mit allem: nicht wird so heiß gegessen wie es gekocht wird. Nachts, teils auch etwas im Tee, bin ich durch NY, auch Nachts am Park entlang und auch höher als 110. Straße. Dort waren die urigstens Kneipen.

"Mit den Augen klauen", dies hat mit mal mein Chefkoch gesagt. Also sich von anderen etwas abschauen und selbst machen, vielleicht sogar besser. Und ich kannte das Prinzip nicht, dass man in der Kneipe am Tresen sitzt, sein Geld auf den Tresen vor sich legt und die Bedienung Dir Bier bis zum Bankrott serviert :-D. Oder um es anders zu sagen: so lange Du Dein Geld aufm Tresen liegen hast, kommt sie mit neuem Bier, nimmt sich ihren Anteil und fertig. Man brauch nicht viel sagen, bitte & danke natürlich. Aber vielleicht solltest Du nicht nur nen 5er am Start haben.

Doch erst mal zur Jugendherberge. Wir alle kennen das Prinzip, Klassenfahrten usw.. Und, dies war mir nicht neu, man kann die Herbergen auch nutzen wenn man älter ist, Alleinreisender und ein paar Abstriche in Bezug auf Qualität macht. Wobei schon viele Herbergen top sind. Ich erinnere mich an Kyoto. Doch auch an Herbergen in den USA. Und die in NY war schon cool. Richtig groß, mit vielen Zimmern/Betten und 24h besetzt. Es wurde überall täglich gereinigt und man konnte, wenn man wollte, beinahe jeden Tag seine Bettwäsche wechseln. Im Mehrbettzimmer, ich hatte ja nun echt kein Geld, gabs für jeden auch einen Schrank, den man mit einem eigenen Schloss versehen konnte. Und sicher war der Laden schon, auch weil überall Security rumlief.

Und ich hatte auch meine Begegnung mit dem Sicherheitsdienst. Warum? Weil ich ich bin und weil auch ein bisserl doof. Man konnte im Hof/Garten des Hostels schön im Freien sitzen und seine Ruhe haben. Ich sass ganz gerne weit am Rand, am Zaun, welcher an eine Ecke NYs grenzte, da geht man nicht gerne alleine entlang (sagte man mir). Wie dem auch sei, ich sass da, rauchte (was erlaubt war, da im Freien) und trank mein Bier. BIER? Ja, Alter, biste doof? Einer kam zu mir, machte mich darauf aufmerksam, dass a) mein Sitzen zu nah am Zaun sicher nicht so dolle wäre, und b) Bier trinken nun überhaupt nicht klar geht aufm Gelände vom Hostel. Und ich hatte noch ein paar in meinem Campingbeutel (google mal den Begriff :-) ), also Backpack. Wenn ich aber das Bier im Rucksack lasse, mich mit dem Rücken zum Hostel setze und ab und an das Bier rausnehme und trinke, dann würde er es nicht melden und ich sollte meinen Spaß haben. Wenn ich aber zu dicht zum Laufen wäre, dann müsste er es melden. hahaha. Ich habs mal geschafft, aus ner Kneipe zu gehen, weil ich echt breit war. 5 Blocks gelaufen, da war ich fast schon wieder nüchtern. Also geballert hat das Bier dort nicht. Daher ... alles easy.

Was gibts zum Hostel noch zu sagen? Ach ja, das Frühstück. Kostete nicht die Welt. Kaffee kochen können sie, also ich meinte wirklich kochen. So tranken sicher die Cowboys aufm Track gen Westen das heiße Gebräu. Geschmacklich? Nun ja, heute, durch die Kaffeespezialitäten usw sind wir alle verwöhnt. Daher sag ich mal nix schlechtes. Und es gab Bagels. Entweder herzhaft, sieh meinen eigenen Versuch an, oder süß mit Blaubeeren usw.. Eine tolle Erfahrung. Und dann gings raus.

Ich bin auch mal vom Hostel, 103. Straße, bis zum Battery Park gelaufen. ca. 25km, ohne die kleinen Abstecher nach links und recht. Ich war den ganzen Tag unterwegs. Die meiste Zeit bin ich nicht auf der Amsterdam Ave. gelaufen sondern aufm Broadway. Man kennt ihn ja eigentlich nur als Theater Viertel. Doch es gibt da viel viel mehr zu sehen. Während die Amsterdam eher so kleine Betriebe, Rückseiten von Supermärkten, Wohnblocks und so Zeugs "anbot", war es auf dem Broadway schon ganz anders. Auch bedingt durch die vielen Subway Stationen, gab es dort viele Kioske, 7-eleven Shops, Bars, Restaurants, Supermärkte, Geschäfte. Eben richtig JubelTrubelHeiterkeit. Und an einem Tag, wenn die Sonne scheint, die Menschen auf den Straßen unterwegs sind, dann fühlt man sich richtig daheim. Ich hatte es schon gefühlt, als wir mit dem Taxi nach Manhatten fuhren. Jetzt noch mehr. Und ich war nicht als Tourist zu erkennen. Denn ne dicke Uhr oder fette Kamera hatte ich nicht am Start, Goldkettchen hatte ich nie. Und meine Sonnenbrille war einfach nur cool. Ob ich nach NY passte? Was denkst Du denn?

Es gab immer was zu sehen. Bunt, laut, etwas schmutzig. Aber trotz allem sehr sicher. Einzig, was mich aber oft auf der Welt bekleidete, was nervte, aber dafür ja niemand etwas konnte, war die Tatsache, dass ich mir recht bald eine kleine Erkältung zuzog. Wie kams? Draussen sind so 25/30°C, mit dem Rucksack aufm Rücken, man schwitzt, sammelt sich schon etwas Flüssigkeit an. Und immer wenn man irgendwo einen Store, ein Haus oder was auch immer betreten hatte, da kam dort die Klimaanlage voll zum Einsatz. Und siehe da, erkältet. 

Ich kreuzte einige Punkte. Wall Street, China Town, Essex House am Park. Wobei die Bilder nicht immer in Reihenfolge sind und auch nicht immer alle am selben Tag geknipst wurden. Daher nicht wundern.

Natürlich war ich auch am Times Square. Bei Tag und auch bei Nacht. Und ich war im All-Star-Cafe, in der Times Square Brewery. Du weisst schon: Essen & Trinken. Und ich kann beides. Doch frag mal nicht nach Preisen. Heute ist es wohl sogar noch etwas gehobener. Was weiss ich denn schon? Aber cool fand ich schon, dass auf der Brewery auch noch das Miniformat einer Concorde "schwebte".

Und weil ich gerade beim Trinken bin. New York und seine Regeln. Du darfst, anders als wir es kennen, nicht auf der Straße öffentlich Dein Bier oder anderen Alkohol trinken. Im Kiosk bekommst Du eine kleine braune Papiertüte zum Dosenbier dazu. Altes Gesetz, völlig plem plem, aber ist halt so. Doch, und so doof kann ja nun echt niemand sein, wenn ich etwas trinke, was in einer kleinen braunen Papiertüte versteckt ist, weiss doch jeder Mensch, dass das Bier oder Alkohol drinnen ist. Also, wozu dies alles? 

Auf dem oberen linken Bild, da ist ein Straßenfest, da wird dann aber Bier in Plastikbechern ausgeschenkt und Du darfst es dort öffentlich trinken. Verrückte Welt. Rechts dann wieder etwas Wall Street.

Die nächsten zwei Bilder, da weiss ich auch nicht so recht. Ich glaube, ich fand diesen Popup Store (links) ganz nett, weil man da Kassetten für seinen Walkman kaufen konnte. Also jetzt nicht orginal Kassetten ausm Plattenladen, wenn Du verstehst was ich meine. Und wenn Du beides kennst, Walkman & Kassetten: herzlichen Glückwunsch, Du bist alt. 

Und das rechte Bild? Der Sicherheitsmann sah einfach nur cool aus.

Und, ich hatte ja schon bei "The Boys of Summer" damit angegeben, dass ich damals noch keine, oder nicht so ausgeprägte Akrophobie hatte. Und so war es ja auch nicht verwunderlich, dass ich auf dem World Trade Center war. Das Windows of the World habe ich besucht im WTC1, und die Besucherplattform im WTC2. Ich glaube, ich musste 10$ zahlen um dort hochzufahren, Expressaufzug. Aber genau weiss ich es nicht mehr.

Ich hatte mal einen Gast im Hotel, so ums Jahr 1995, welcher mir immer wieder sagte: "Jens, egal wo Du auf der Welt bist, geh ins teuereste Hotel, zu besonderen Plätzen. Und wenn Du dort auch nur einen Kaffee trinkst, egal. Aber das Erlebnis bleibt Dir für immer.". Hier hatte ich es schon irgendwo mal geschrieben. Und so war ich eben auch im WotW Restaurant. Und ja, der Kaffee war teuer :-).

Hier ein paar Bilder aus dem Restaurant und von der Plattform.

Das letzte Bild ist die Fensterputzergondel, wo die Mitarbeiter tagtäglich, außer bei echt beschissenem Wetter die Fassade hoch und runter, links und rechts entlang sind, damit die Leute drinnen immer einen tollen Blick nach draussen hatten. Heute, wenn ich daran denke, da bekomme ich dann doch wieder Höhenangst. 

In NY blieb ich einige Zeit, dann galt es mein Greyhoundticket einzulösen. Und wo gings los? Genau, Times Square/42. Street.

Doch davon ein anderes mal.

jens

1997 - top 20 - the best rock / alternative songs

so weit weg ...
jetzt also Milwaukee

Datenschutzerklärung