E poi è solo un treno regionale.
04.08.2025 16:56
Und dann war es nur ein Regio-Zug. Egal, für diese kurze Fahrzeit war es völlig okay. Montagmorgen noch einmal in Mailand gefrühstückt. Nach dem Frühstück bin ich wieder auf mein Zimmer, rasieren & duschen. Mein Zug soll um 12:25 Uhr fahren und ich fragte, nach einem späteren check out als 10 Uhr. Doch man beschied mir, dass man hier sogar bis 12 Uhr das Zimmer nutzen kann, ohne Aufpreise eines late check out. Ist doch top. So packte ich gemütlich meinen Koffer. An der Rezeption braucht ich nicht mehr viel machen, da man meine Karte schon belastet hatte und ich somit mich verabschieden konnte und zur Linie 10 der Mailänder Tram laufen. Auch wenn es jetzt erst gegen 11 Uhr war, war es schon sehr warm und sonnig. Da ist man froh, wenn man weniger als 5 Minuten mit seinem Gepäck laufen muss. Ein schönes Graffiti fand ich direkt bei der Straßenbahnhaltestelle. Ebenso ein Plakat für schnelles und einfaches bezahlen in den ÖPNV.
Wie dem auch sei, nach etwa 20 Minuten Fahrt war ich zurück am Mailänder Hauptbahnhof, Milan Centrale. Der Bahnhof erinnert mich stark an den Leipziger Hauptbahnhof. Beides mit großen Hallen, beides sind Kopf- aka Sackbahnhöfe. Die Gleisanzahl ist relativ gleich.
Auch gibt es die ganz normalen Dinge wie Shops, Bars, Restaurants und allerlei Zeugs. Auffallend ist aber auch, dass es, wie eben auch in Leipzig, über mehrere Etagen geht. Überall gibt es Laufbänder und Aufzüge. Die Hallen sind alle Videoüberwacht und finster dreinblickende Menschen laufen Streife. Was gibt es noch? Ticketautomaten in Hülle & Fülle von beiden Bahnbetreibern: italo (hier die offizielle Webseite), dem privaten und Trenitalia (offizielle Webseite) vom staatlichen Bahnunternehmen. Über mehrere Etagen reihen sich die Automaten, nach Unternehmen getrennt, aneinander. So wie du am Automaten dein HVV oder LVB Ticket ziehst, so machen sie es hier am Automaten für die Zugfahrten. Ja, ich weiß, dass es nicht neu ist. Aber in der Menge schon. Man kann auch die Bahnunternehmen per App nutzen, so wie ich den HVV, die LVB, DB Navigator und eben auch die italo App. Online buchen kannst du es natürlich auch alles. Doch wem sage ich es? Zu den Toiletten (Servizi) im Bahnhof, ich nehme es vorweg, auch in Verona, sei gesagt, dass es durch sich öffnenden Türen nutzen lässt, vorausgesetzt, man hat 1,20 €uro zur Hand (1,50 auch möglich, mit Wechselgeldrückgabe, glaube ich), oder du zahlst per Karte. Dennoch, 1,20? Warum nicht 1 oder 1,50 €uro? Komisch. Auf den Bahnsteig oder zum Zug kommst du aber nicht wie bei uns üblich, direkt. Nein, du musst erst durch eine Kontrolle. Entweder mit deinem Papierticket oder dem Ticket in der App/Wallet. Es gibt auch von beiden Bahnbetreibern jeweils eigene Lounges, mit entsprechendem Zuggang, natürlich. Vielleicht in an jedem Bahnhof im Land, aber doch in den großen Städten. Diesmal nutze ich es noch nicht, also den Fast Track und die Lounge. Bei meiner Fahrt von Rom nach Mailand, da fahre ich ja in der Prima Business-Class, da ist dann alles mit am Start. Wenn du also durch die Kontrolle bist, bist du in der Masse der Reisenden. Nur mal so zur Anmerkung, es ist 12 Uhr an einem Montag. Und Menschen wohin man schaut. Wie du sehen kannst, stand der Zug schon gut 30 Minuten vor Abfahrt bereit. Es ist wohl der Pendlerzug zwischen Verona Porta Nuova und Mailand. Juhu, könnte man meinen. Doch die Zugtüren öffneten sich erst 15 Minuten vor Abfahrt. Der Bahnsteig war aber schon voll von Menschen, mit Gepäck. Als dann die Türen geöffnet wurden, da gabs dann schon ein kleines Chaos. Ja, es ist ein Doppelstockzug, doch wer hat die Kraft und die Lust, mit dem Gepäck, mit Kindern da hochzukraxeln? Einen guten Platz habe ich gefunden, zwischen oben und unten, mein Gepäck stand nicht im Weg und mein Nebenplatz war schnell besetzt, denn ich legte meine Sachen nicht auf den freien Nebenplatz, damit ich meine Ruhe habe. Es sind weniger als 2 Stunden Fahrzeit, also was solls? Zum Glück saß dann eine kleine ältere Dame neben mir, welche wie ich, alsbald die Augen verschloss und ein Nickerchen machte. Beinahe an jedem Platz gab es einen Stromanschluss. Und die Fahrt ging los, mit 2 Minuten Verspätung. Wer unter euch, die auch immer mit der Deutschen Reichsbahn durch die DDR fuhren, erinnert sich noch an diesen Spruch? E pericoloso sporgersi. Nicht aus dem Fenster lehnen. Im Zug musste ich immer wieder daran denken und es zauberte mir ein Lächeln ins Gesicht. In Verona kamen wie zwei Minuten verspätet an. Doch mir war es egal. Das Erste, was ich sah, da musste ich erst meine müden Augen reiben: ![]() Es war genau am Bahnsteig. Doch es war wohl geschlossen oder wurde umgebaut. Was weiß ich denn? Nach Bier in dieser Wärme, beinahe noch Mittag, hatte ich eh kein Verlangen. Zuerst, siehe oben, zog es mich zur Bedürfnisanstalt. 1,20 €uro. Aus dem Bahnhof heraus, sah ich auch gleich mal die Werbung für die Arena. Nein, nicht die auf Schalke. ![]() In Verona gibt es keine Metro oder Tram, alles fährt hier per Bus. Es gibt auch ein Ticketoffice, der nette Mensch hat mir auch gleich erklärt, welchen Bus ich nehmen soll, wo er abfährt und wo ich aussteigen muss. Sehr freundlich. Dies kann ich bisher aber von all meinen Tagen berichten. Wie dem auch sei, ein 90 Minuten Ticket, man kann überall umsteigen, aussteigen und bummeln und dann wieder weiterfahren, kostet gerade einmal 1,50 €uro. Dies ist echt der Hammer. ![]() Der Busfahrer half mir auch noch, wie ich das Ticket entwerten muss. Auch wo ich aussteigen soll gab er mir bekannt. Denn, dies vermisse ich schon sehr, es gibt in der Tram und in den Bussen keine Bildschirme mit den nächsten Stationen. Es würde es einfacher für mich machen. In Mailand, in den neueren Metros, da gibt es so etwas. In den älteren Metros jedoch nicht. Da kann man auch die Scheiben herunterziehen und durch die Lautstärke hörst du dann auch keine Durchsagen. Herrje. Im Hotel einchecken, Zimmer beziehen, duschen und einkaufen gehen in einer Shoppingmall ganz in der Nähe. Zu erreichen in so knapp 10 Minuten. Möchtest du wissen, wie lange ich unterwegs war? Man sollte mir echt einen # widmen: #derTypIstSoOrientierungslos. Wie kann ein Mensch nur so hilflos sein und nicht mal die Navigations-App auf seinem Smartphone richtig nutzen? Gerade frage ich mich, wie ich all die Jahre in Japan zurechtkam. Und nicht Lost in Translation war. Doch ich gebe es zu, auch da habe ich mich hin & wieder mal in die falsche Richtung schicken lassen, von der App. Die Menschen waren alle höflich und halfen mir, wenn ich darum bat. Dachten dabei aber ganz sicher #derTypIstSoOrientierungslos. Also gut, ich war etwas viel mehr als eine Stunde unterwegs, für einen Weg von 10 Minuten. 10 Minuten! Wieder im Hotel, dann etwas Food Network geschaut. Es ist toll zu sehen, wie eine italienische Mama Essen zubereitet, es erklärt und die Rezepte mitteilt. Da braucht man die Sprache gar nicht zu kennen, man bekommt es dennoch genau mit. Dies wünsche ich mir für mein TV-Programm daheim. Gerne auch die italienische Version. Dann ging es für mich zum Abendessen: Etwas Bier, etwas Internet, etwas lesen. Gute Nacht. Herr Jens |