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Trouble! Messer! Fluss?
30.12.2022 23:56

Und so stand ich früh auf, nach der Morgentoilette bin ich losgezogen. Auf nach Ueno. Und ich stutzte in der S-Bahn, als plötzlich dieser Displayhinweis erschien:

Dies kann doch nur bedeuten, dass jemand jemandes Sitzplatz streitig gemacht hat. Völlig klar. Und dann bin ich erst mal raus. Nochmal zum Zoo, vielleicht. Einfach nur Ueno Park? Ja, warum nicht. Doch der Zoo hatte geschlossen. Obwohl es weder Montag noch Feiertag war. Egal. In den Park wollte ich auch nicht wieder. Dann also erst mal etwas essen.

Da er in relativer Nähe war, zog es mich zum Skytree.

Doch der Weg dahin war messerscharf.

Zwei Messer gefielen mir wirklich gut. Zum einen durch die Form der Messer, mit so einer Form arbeite ich fast ausschließlich daheim in meiner Küche. Dann natürlich durch die Verarbeitung, und dementsprechendem Preis. Schon ganz heftig, wenn Du mich fragst. Jedenfalls beim zweiten Messer.

18400 ¥ = 130,82 €.

187000 ¥ = 1329,57 €

Diese Messermanufakturen und Geschäfte, sie liegen alle in der Kappabashi Street. Am 28. November 2015 schrieb ich selbst darüber:

"laufe dann also von ueno station los, man hätte auch einen shuttlebus nehmen können, und mach einen spaziergang draus. und was durfte ich sehen, in kappabashi? läden die sich ausschließlich der herstellung, dem schleifen und verkauf von messern gewidmet haben. das ist natürlich für mich ein dolles ding. denn selbst wenn ich seit jahren nicht mehr beruflich in der küche stehe, so etwas bekommt man nicht raus. ist wie fahrrad fahren oder schwimmen. mir geht dabei das herz auf. und da sind messer dabei, man oh man. und nebenher auch noch sehr hochpreisig. aber klar, bei handarbeit und so. dann gabs dort noch andere läden für einrichtungen für restaurants usw.. also richtig klasse. und dann sah ich dort noch eine kleine aber feine kaffeerösterei. mit kaffee aus aller herren länder. natürlich auch kopi luwak. weiter gehts."

Und wie gesagt, weiter geht es.

Gar wunderliches erblickten meine Augen. Ja, okay. So wunderlich war es jetzt nicht, ich kannte es schon. Aber es klingt halt gut.

Und jetzt schau Dir mal sein Schuhwerk an. Oder wie man es bezeichnet.

Dies sieht aus wie Hufe, aber nicht von einem Pferd, eher einer Kuh.

Ich gönnte mir erst einmal ein grüner Tee Softeis für 300 ¥ = 2,13 €. Und dann noch ein Fotoshooting.

Ich kam meinem Ziel, oder dem Etappenziel, wieder ein Stück näher. Und warum nicht gleich etwas für das Seelenheil tun? Dachte wohl nicht nur ich. Denn, und ich habe es nie leer dort am Asakusa Shrine, dem Sensō-ji. Hier war ich mit dem Jungen, und auch mit Kazu. Alleine natürlich auch schon.

Durch die Menschenmassen ließ ich mich nicht beirren. Natürlich nicht. Ausgeglichen, beinahe Zen-mäßig bin ich unterwegs.

Es war sehr schwer, Bilder zu machen, wo keine Menschen mit darauf sind. Schwer? Eigentlich unmöglich. Daher zog es mich nun wirklich zum Skytree. Und dies ist vom Shrine auch nicht mehr weit entfernt, man kommt zum Sumida Fluss und es ist schon ein wenig romantisch. Man kann die Brücke auch zu Fuß überqueren. Man muss nur hin und wieder das Rumpeln mögen, wenn schräg über einem die S-Bahn rollt.

Und endlich war ich da. Ich konnte es aber auch gar nicht mehr erwarten. So freudig exaltiert war ich. Doch wer kann es mir verübeln?

Damit war es also vorbei. Keine Chance auf die 350 m und/oder 450 m Plattformen zu gelangen. Es hatte einfach keinen Sinn.

Wenn ich ehrlich bin, es war schwer überhaupt eine Wolke mit aufs Bild zu bekommen. :-)

Manchmal reicht es auch, wenn man von unten nach oben schaut, auch nur die Plattform in 350 m Höhe sieht, dass einem die Knie schlottern oder gar schlecht wird. Wie sollte ich also Freude empfinden, wenn es von oben nach unten anzusehen wäre? Denn es gibt auch einen kleinen Abschnitt auf einer der Plattformen, da ist nur Glas als Boden. Für den besonderen Effekt. Schau Dir nur mal dieses Video an. Mehr brauche ich auch nicht zu sagen.

Dann ging ich vom Skytree weg, nach Asakusa um am Fluss die Sonne zu genießen. Dabei machte ich noch ein schönes Bild vom Skytree, welcher sich in einer Glasfassade spiegelte.

Ich wollte mit dem Boot nach Odaiba. Wie zum Beispiel schon hier & hier einmal. Der eine Anbieter, dessen Boote waren alle schon ausverkauft oder erst in ca. 2 h wieder frei. So lange wollte ich nicht warten. So bin ich nach Ryōgoku, dort bei der Sumo Halle, da ist eine Wasser-Bus-Station. Und unterwegs fand ich diesen gesicherten Laden, welcher wohl nur echten Samurai zugänglich ist.

An der Sumo-Halle angekommen, sah ich schon die Vorbereitungen für das nächste Hon-Basho im Januar. Und wie immer, Du kannst dabei sein. Vielleicht auch nur bei den Highlights des Tages bei NHK world oder dessen youtube Kanal. Oder, wie ich einmal: Big in Japan.

Die Sumo-Hallo hier oben. Und daneben ist ein Turm, auf dem wird getrommelt. Ob zu Beginn des Tages, ich weiß es nicht. Jedenfalls immer zum Abschluss einen jeden Wettkampftages.

Wie in Fukuoka, 2019.

Das Wasser-Bus-Unternehmen machte an diesem Tage nichts mehr, um noch mal zum Grund zurückzukommen, weshalb ich eigentlich hier war. Nun ja, dann eben keine Seefahrt, die ist lustig.

Neben dem Bahnhof Ryōgoku, oder dem dazugehörigen Teil, ist die Sumida Tourist Info, Restaurants, Souvenirladen und ein Dohyō aufgebaut. Und auf einem TV laufen Sumo Highlights und Erklärungen.  Sumopedia, schau mal rein.

Interessant fand ich auch beim Souvenirladen die Preise. Eine MNS Maske, mit Sumo-Design für 1650 ¥ = 11,73 €. Und eine Holzpuppe eines Sumoringers für 8030 ¥ = 57,09 €. Geht so weit meine Liebe? Ja, natürlich. Aber Liebe ist bekanntlich nicht käuflich. Daher nichts gekauft.

Zumal die Maske nichts für Brillenträger*innen ist. Man hat keinen verstärkten Bügel, den man über die Nase pressen kann, damit die Brille nicht beschlägt.

Am Bahnhof konnte ich einige Handabdrücke bekannter Ringer mit meiner Hand vergleichen. Und ich habe nicht die größten Hände genommen. Einfach mal zwei herausgesucht und Fotos gemacht.

Und Kultur wurde auch geboten. War dies der Walk of Fame?

Ich bin dann langsam wieder Richtung Otsuka. Da ich schon seit 9 Uhr unterwegs war, war ich langsam auch bereit für Ruhe und einen Kaffee im riddle. Doch zunächst erklomm ich die Stätte meiner größten Baseballerfolge.

Doch anders als beim eigenen Baseballtraining ist es beim Zuschauen von anderen eher langweilig. Und da zurzeit auch keine Saison ist und man auch so nichts sehen kann, eilte ich davon. Dem Seelenheil entgegen.

Und am Ende der Straße steht ein Haus am See ... .

Nein, Kaffee im riddle. Einmal mit meinem wolkenverhangenen Maskottchen des Skytrees. Und einmal mit Mochi, dem Neujahrsgebäck in Japan.

Herr Jens


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